Roma Grus AB ist ein Familienunternehmen mit Sitz auf der schwedischen Insel Gotland und seit langem ein wichtiger Lieferant von Baumaterialien für die lokale Industrie. Im Jahr 2021 unternahm das Unternehmen einen mutigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und kaufte eine hochmoderne Recyclinganlage von CDE. Dieser strategische Schritt markierte einen Wendepunkt in der Ressourcenpolitik der Insel und ermöglichte es Roma Grus, Bau-, Abbruch- und Aushubabfälle in hochwertige, CE-gekennzeichnete Materialien für Beton- und Infrastrukturprojekte umzuwandeln. Die Partnerschaft zwischen Roma Grus und CDE ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zum Schutz eines Ökosystems und gleichzeitig zur Förderung des Wirtschaftswachstums angewendet werden können.

Die geografische Herausforderung
Die einzigartige Geografie Gotlands stellt das Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Da die Insel nur über einen sehr begrenzten oder gar keinen Zugang zu natürlichen Ressourcen verfügt, ist sie stark von Importen vom schwedischen Festland abhängig. Diese Abhängigkeit erhöht nicht nur die Kosten, sondern trägt auch zur Umweltzerstörung bei, da die Gewinnung und der Transport von Rohstoffen mit Emissionen verbunden sind.
Die biologische Vielfalt und die Grundwasservorkommen der Insel sind bedroht. Darüber hinaus verbieten bevorstehende Vorschriften die Gewinnung von Rohstoffen für die Marktversorgung. Gleichzeitig sieht sich Gotland mit einer zunehmenden Wohnungsknappheit konfrontiert, insbesondere in Visby. Dies macht eine rasche Entwicklung der Infrastruktur erforderlich. Roma Grus AB hat erkannt, dass eine weitere Abhängigkeit von neuen Rohstoffen weder nachhaltig noch rentabel ist.
Das Unternehmen suchte nach einer Lösung, mit der es die lokale Nachfrage bedienen und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen der Insel schützen kann.

Die Lösung
CDE entwickelte für Roma Grus eine Nassaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 140 Tonnen pro Stunde. Die Anlage recycelt Baurestmassen und Aushubmaterial zu sauberen, zertifizierten Baumaterialien.
Die Anlage ist mit der Grobstücksiebanlage R4500, der AggMaxTM-Doppelwellenschwertwäsche, einer CFCU-Aufstromklassiereinheit, einer EvowashTM- Sandklassieranlage, Sieben zur Klassierung von Zuschlagstoffen und Sand sowie einem Wassermanagementsystem ausgestattet, das bis zu 90 % des Wassers in den Prozess zurückführt. Mithilfe dieser Konfiguration kann Roma Grus eine Reihe von recycelten Zuschlagstoffen und Sanden herstellen, die sich für die Betonproduktion, Infrastrukturprojekte und den Landschaftsbau eignen.
Die Materialien werden verarbeitet, getrennt und einer Qualitätskontrolle unterzogen, bevor sie gelagert und an Kunden auf der ganzen Insel geliefert werden.

Die Ergebnisse
Die Auswirkungen der CDE-Lösung sind tiefgreifend. So wurden in der Anlage im ersten Jahr 60.000 Tonnen Material verarbeitet, im folgenden Jahr stieg die Menge auf 90.000 Tonnen und für 2025 werden mehr als 120.000 Tonnen prognostiziert. Die Anlage ist zum Herzstück der Geschäftstätigkeit von Roma Grus geworden.
Sie ermöglicht es dem Unternehmen, einen vollständigen Abfallentsorgungsdienst anzubieten: Kunden können ihren Abfall abgeben und saubere, wiederverwertbare Materialien mitnehmen. Das Unternehmen hat nationale Anerkennung gefunden. Branchenkollegen und Regierungsbeamte besuchen den Standort. Zudem hat es einen Wandel in der Einstellung der Öffentlichkeit und der Industrie gegenüber recycelten Materialien eingeleitet. Es hat gezeigt, dass diese die Qualität von Primärrohstoffen erreichen oder sogar übertreffen können. Die recycelten Materialien werden nun in großen Wohnbauprojekten der Unternehmen GotlandsHem und Peab AB verwendet.
Dadurch kann die Wohnungskrise auf der Insel bewältigt werden und gleichzeitig wird in jedes Projekt Nachhaltigkeit integriert. Roma Grus richtet seine Aktivitäten auch an den Netto-Null-Zielen Schwedens aus: Das Unternehmen plant die Installation von 6.000 Sonnenkollektoren und prüft die Nutzung von Biogas aus lokalen landwirtschaftlichen Betrieben als Kraftstoff für seine Transportflotte. Der Weg des Unternehmens spiegelt den allgemeinen Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft wider und sein Erfolg dient anderen Insel- und Festlandgemeinden als Vorbild.